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Malerin Ricarda Ricci
Geb. in Florenz, Italien
Studierte in Florenz, London und Paris
Kunst. Ausstellungen waren seit 1986 in Paris, New Yorik, Nizza, Florenz,
Rom, Venedig, Berlin und München zu sehen. Verschiedene Vernissagen
erfolgten ebenfalls auf ihren Reisen durch Europa und den Orient.
Ricarda Ricci führt uns mit ihrer
Bilderreise in die Geschichte Toskanas ein, dem Land der sanften Hügel,
der Weinberge, Olivenbäume und den dunklen Linien der Zypressen.
Eine wildromantische Landschaft, voller
Schätze. Die Italienierin fühlt sich auch sehnsuchtsmässig im Mediterranen
Zuhause. Ihr Kunstgefühl ist ein schattenloser Garten Eden, ein Ort
farbglühender dekorativer Lust.
Die Ricci ist eine klassische Malerin, die
auch dann, als die Malerei über Jahre nicht im Trend lag, ihre Kunst
erfolgreich in Florenz, Rom, Venedig, New York und Palm Beach zeigte. Da
hatten die Künstler anderes zu tun. Sie entwickelten Strategien,
offerierten Dienstleistungen, kochten Suppen, verkauften Kleider,
bepflanzten stillgelegte Bahngleise, riskierten bei Performances Leib und
Leben oder kippten gleich ihren Müll im Museum ab. |
ö auf Leinwand
30 x 40
Preise 1 200 bis 3 000 Euro
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Nicht so Ricarda Ricci, eine emanzipierte
Powerfrau. Sie studierte in den achtziger Jahren auf der Kunsthochschule
in Florenz und sagt: "Irgendwann hatte ich das ganze Kontext-Gequatsche
und Getue an der Akademie satt. Fast aus Trotz blieb ich bei meinen
Landschaften, Mohnfeldern, Blumenbildern. Konservaativ und berechenbar.
Ich zeige meine Heimat so, wie die Tosakana ihre Erinnerungen aufbewahrt,
wie Land und Leute von ihrem Zuhause erzählen, wie Unentdecktes, auch
Verdrängtes neuentdeckt wird. Und wieviel Schänheit und Kraft das Land in
sich selbst besitzt. Notwendige Voraussetzungen für das Morgen und †bermorgen.
Vor allem in den Farben."
Ricarda Ricci weiter: "Heimat entdecken
hei§t, sich selbst und den eigenen Ursprung entdecken. Das ist das
Wichtigste für die Gestaltung der Zukunft überhaupt. Gerade im Zuge der
angstmachenden Globalisierung beginnt unweigerlich auch die Verdrängung
der ursprünglichen Kulturen und die Bedrohung menschlicher Sicherheiten.
Das kann Verlorenheit und Identifikationslosigkeit für den Einzelnen
bedeuten. Heimat entdecken hei§t, sich selbst und den eigenen Urpsrung
entdecken. Wie auch besonders Frauen, nicht nur Powerfrauen, für sich
innere Sicherheiten erarbeiten müssen und Solidarität untereinander. Das
hei§t eine Heimat für ihre Wünbsche, Künste, Power finden müssen. Eine
Kultur der Frauenpower eben."
Sowie auch Ricarda Riccis Powerfrauen
nicht nur authentisch sind in ihrer Form, eingebettet in die Rundungen der
Toskanischen Hügel und Täler. Die Ricci bleibt immer schän bunt und sanft
und zauberhaft, da§ ihre Kollegen manchmal an ihrem Verstand zweifelten.
Inzwischen haben Riccis Blumengebinde und Lavendelfelder und fast
kitschigen Blumenmeere Stammplätze in Sammlungen gefunden. Sie hat sich
früh für die naive, geschänte, und doch realistische Malpraxis
entschieden, für die Lust, Bilder der glücklichen Wirklichkeit auf die
Leinwand zu bannen. Sie und andere Maler werden von Markt und Medien
aufmerksam beobachtet und gehären doch keiner Schule oder Bewegung an. Sie
wehren sich geradezu, in einen Topf geworfen zu werden. Wen wundert's?
Realistische Malerei, und sei sie noch so lieblich, operiert auf heiklem
Terrain. So verschieden die Motive - die einen der neuen Realisten mit
Alltagsmodellen, mit unterirdischer Architektur mit Gängen, Treppen,
Rampen oder dem künstlichen Licht naturalistischer Landschaften, wirken
immer irgendwie gefroren. Eingefrorene Szenen, die entlarven, wie absurd
die Bildgläubigkeit, wie banal die Welt der endlosen Spielshows und Serien
im televisionären Zeitalter ist. Vor allem, wenn der Maler gleichzeitig
den Blick durch ein Fenster mit dichten, gemalten Vorhängen verschlie§t
als Grenze zur Au§enwelt.
Lange Zeit war gegenständliche Malerei
verpänt. Nun sucht nicht nur die neue Generation von Künstlern mit Pinsel
und Leinwand nach Bildern vom Leben. Aufgewachsen in den Schänheiten der
Toskana bleibt Ricarda Ricci dennoch ganz und gar den Realitäten der
Landschaften und Menschen auf der Spur. Immer mit inhaltlicher Fülle: so
schön, bunt, subversiv sanft sind ihre Landschaften: Abendlichter,
Blütenzauber, Rosenteiche. Sommermärchen vor blauem Himmel. Sie
idealisiert ihren Blick auf so bunte Weise, dass die Realität nicht mehr
mithalten kann. So auch die Frauen wie aus Porzellan, rundliche
Wonnefrauen, als seien Natur und Weiblichkeit nur eine Folie, auf der die
Künstlerin ihr naiv, glückliches Seelenleben auslotet. Riccis pralle
Köperlichkeit, der barocke Schwung zeigt rundliche Weiblichkeit, so nackt,
so abwesend in Selbstzufriedenheit. Rund eben! Man möchte ungern den Blick
von den Bildern wenden. Warum? Es ist nicht nur sinnliche Erotik. Es ist
mehr. Aber genau weiss ich es auch nicht. Es bleibt ihr Geheimnis. Ich
weiss nur eines: Frauen sind allemal nicht nur die schöneren, sondern auch
die interessanteren Menschen. Eben Powerfrauen!
Riccis Landschaften, fast religiöse
Andachtsbilder in ihrer Unverletzbarkeit menschenleerer Paradiese. Immer
auf der Spur der Schönheit, wenn Ricarda Ricci mit Pinsel und Palette
ihren Blick schweifen lässt. Wie Picasso sagte, da§ das Geheimnis der
Kunst darin liegt, dass man nicht sucht, sondern findet.
Ein gemaltes Fenster zur Welt, unbedingt
geschönt. Ricarda Ricci ist irgendwie zwischen Realität und Fantasie
gefangen wie in einem Traum! Mit dem Genre Landschaft ist die Künstlerin
ganz nah am Puls der Zeit. Mit den traditionellen Mitteln, den …lfarben,
ist sie dem Trend zeitgenössischer Malerei irritierend nah. Ihren
Verächtern ist die Kunst ohnehin nichts als schöner Schein, Lug, Trug und
Fälschung. So bleiben der Künstlerin Wanderungen am Mittelmeer, es bleibt
die goldene Muschel in die der heisere Ton des alten Pan dringt, wenn der
Mittag am höchsten steht und das Licht am weissesten ist. Oder wie Ernst
Jünger mit abenteuerlichem Herzen schrieb: Das Erstaunen ist unser bester
Teil!
Agentin: Holde Heuer |